Erziehungsstil

Erziehungsstil
Er|zie|hungs|stil, der:
typisierte erzieherische Verhaltensweise:
ein strenger, autoritärer E.

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Erziehungsstil,
 
ein verhältnismäßig stabiler Typ erzieherischen Verhaltens. Es existieren unterschiedliche Typisierungsversuche; so wird beispielsweise ein autoritärer von einem demokratischen und einem Laissez-faire-Erziehungsstil unterschieden:
 
Ein autoritärer Erziehungsstil ist durch häufiges Anordnen, unterbrechendes Befehlen, nicht konstruktive Kritik, häufiges Zurechtweisen und Tadeln sowie durch seltenes Gewähren von Entscheidungsmöglichkeiten gekennzeichnet.
 
Im Unterschied zum Laissez-faire-Erziehungsstil, bei dem der Erzieher, ohne konstruktiv zu sein, ein Kind im Wesentlichen sich selbst überlässt, ist ein demokratischer und sozial-integrativer Erziehungsstil durch folgende Charakteristika geprägt: Spontane Aktivitäten der Kinder werden gebilligt; Selbstständigkeit und Eigenaktivitäten werden nicht nur toleriert, sondern darüber hinaus auch angeregt; Sympathie, Beifall und Lob werden deutlich und häufig - wenn angebracht - geäußert; Hilfen bei Problemen - auch bei der Formulierung eigener Gedanken der Kinder - werden häufig angeboten.
 
Von besonderem theoretischem sowie praktischem Interesse ist die Frage, welche Erziehungseffekte sich aufgrund unterschiedlicher Erziehungsstile ergeben; zum anderen versucht man aufzuklären, welche Faktoren für die Ausbildung unterschiedlicher Erziehungsstile ursächlich sind. Beispielsweise scheint ein demokratischer Erziehungsstil zu großer Flexibilität und Spontaneität der Schüler, zu geringeren Spannungen in der Gruppe und zu weniger Unzufriedenheit insgesamt zu führen. Er trägt anscheinend zu einer angemesseneren pädagogischen Atmosphäre mit größerer gegenseitiger Anerkennung und einem geringeren Wunsch nach Dominanz über andere sowie zu einem herabgesetzten Widerstand gegen die Bestrebungen des Erziehers bei.
 
Das Erziehungsverhalten seinerseits scheint u. a. von der Persönlichkeit des Erziehers und von den jeweils gültigen soziokulturellen Normen sowie von situativen Bedingungen abhängig zu sein. Derzeit wird versucht, Methoden für das Training erzieherischen Verhaltens zu entwickeln und einzusetzen. Hierbei reicht allerdings die bloße Bereitstellung von Bedingungswissen nicht aus.

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Er|zie|hungs|stil, der: typisierte erzieherische Verhaltensweise: ein strenger, autoritärer E.

Universal-Lexikon. 2012.

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